Service Letzte Änderung: 27.03.2025 11:55 Uhr Lesezeit: 3 Minuten

Aufklärung über Wechseljahre

Rückblick KOSA-Online-Talk zum Thema Wechseljahre im März 2025

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© KV Nordrhein
Catrin Alex-Schrammen (v.l.), Stephanie Theiß, Dr. Jochen Langwasser und Susanne Möpert sprachen über die Wechseljahre

Während unsere Mütter zumeist noch still litten – „Da muss man eben durch.“ –, wird das Thema Wechseljahre seit einiger Zeit medial sehr stark behandelt. Aufklären über die Veränderungen von Körper und Psyche, das hat sich auch der KOSA-Online-Talk „Wechseljahre“ vorgenommen.

Hitzewallungen und Schlafstörungen. Inkontinenz und Depressionen. Haarausfall und Konzentrationsschwierigkeiten. Gelenk- und Muskelschmerzen … Die Liste möglicher Symptome ist lang und unschön. „Wie kommt frau gut durchs Klimakterium?“ lautete daher die berechtigte Frage.

Ein Drittel der Frauen betroffen

Gynäkologe Dr. Jochen Langwasser erläuterte die drei Phasen, in die der Zeitraum der hormonellen Umstellung eingeteilt wird: Prämenopause, Perimenopause und Postmenopause. Sie zeichnen sich durch fließende Übergänge und veränderte Werte der Hormone Testosteron, Östrogen und Progesteron aus. „Über mehrere Jahre vor und unmittelbar nach der Menopause schwankt der Östrogenspiegel stark, die Perioden werden unregelmäßig und Symptome können auftreten. Im Durchschnitt 51,7 Jahre alt ist eine Frau bei ihrer letzten Regelblutung.“

Und er gibt Entwarnung: Längst nicht alle Frauen leiden. Viele durchlaufen die Phasen beschwerdefrei innerhalb weniger Monate. Ein Drittel hat nur leichte Beschwerden, die nicht stark belasten. Bei einem weiteren Drittel ist die Lebensqualität so beeinträchtigt, dass die Frauen eine medizinische Behandlung benötigen.

Pro und contra Hormontherapie

Wie eine Therapie aussehen kann, berichtete Gynäkologin Catrin Alex-Schrammen aus ihrer Praxis: „Wir orientieren uns an den individuellen Beschwerden.“ Während manchmal schon Mönchspfeffer oder Wechselduschen helfen, kann bei stärker belasteten Frauen eine Hormonersatztherapie (HRT) sinnvoll sein. „Diese ist wirksam und durch wissenschaftliche Studien gut untersucht.“ Bei der HRT wird der Hormonmangel durch Medikamente ausgeglichen. „Vieles ist im Angebot: Tabletten, Pflaster, Creme, Gel …“ Beide Fachärzte waren sich einig: Patientinnen sollten sich hinsichtlich der Risiken nicht durch alte Studien verunsichern lassen und Hilfe annehmen.

Nicht nur Opfer der Hormone

Alex-Schrammen ist wichtig zu betonen, dass es auch Vorteile der Wechseljahre gibt und man durchaus selbst etwas tun kann: „Ich kann ein Risiko selber minimieren, indem ich mich ausreichend bewege und vernünftig ernähre.“ Ein Tipp: Krafttraining spielt eine zentrale Rolle. Da die Muskelmasse abnimmt und der Energiebedarf sinkt, führen die gleiche Ernährung und Bewegung oft zu Gewichtszunahme. Krafttraining unterstützt den Muskelaufbau und die Knochendichte in der Menopause. „In der Praxis erlebe ich viele zufriedene Frauen, die sich nicht gehen lassen und sich wieder etwas mehr Zeit für sich selbst nehmen, sich neue Ziele setzen.“

Selbsthilfe ist möglich

Damit rennt sie bei Susanne Möpert offene Türen ein. Sie leitet die Selbsthilfegruppe „Wechseljahre – cool bleiben“, in der sich Frauen über lebenspraktische Probleme austauschen, statt allein zu Hause zu sitzen. Viele seien verunsichert und würden sich eine umfassendere Beratung in den Arztpraxen wünschen. „Die Wechseljahre sind eine normale Phase jeder Frau. Schön wäre es, wenn es noch selbstverständlicher wird, über diese dritte Lebensphase zu reden, so wie zum Beispiel über die Pubertät.“

Dass noch einige Fragen zu dem Thema offen sind, zeigte auch das große Interesse an der Veranstaltung. Moderatorin und KOSA-Leiterin Stephanie Theiß hatte alle Hände voll zu tun, die Fragen der 240 teilnehmenden Ärztinnen und Ärzte sowie Patientinnen und Patienten aus dem Online-Chat an die Experten weiterzugeben. Ihr Fazit: „Keine Angst vor der Menopause! Es kann eine erfüllte Lebenszeit sein, durch die man gut und vital kommt.“

Kontakt

Stephanie Theiß

KOSA Abteilungsleiterin

Telefon +49 211 5970 8091
E-Mail kosa@kvno.de

Anke Petz

KOSA

Telefon +49 211 5970 8090
E-Mail kosa@kvno.de

Bianca Wolter

KOSA

Telefon +49 211 5970 8092
E-Mail kosa@kvno.de