Filmtipp: Blinde Flecken

„Als Neuropsychologe erlebe ich oft, wie sehr ein Gesichtsfeldausfall das Leben der Betroffenen verändert. Sie sind nicht blind im klassischen Sinne. Die Augen funktionieren, aber das Gehirn kann durch eine Schädigung die Informationen nicht mehr verarbeiten. Manche können kleine Bereiche in ihrem Gesichtsfeld nicht mehr wahrnehmen, bei anderen ist eine Hälfe ‚weg‘ oder sie haben einen Tunnelblick. Für Außenstehende ist das oft schwer nachzuvollziehen. Die Betroffenen sehen zwar im Prinzip etwas, laufen aber trotzdem gegen Gegenstände oder übersehen andere Verkehrsteilnehmer.

Der Filmemacher Anders Lang ist nach seinem Schlaganfall selbst betroffen – und hat 2018 einen Film über das Thema gedreht. Darin begleitet er andere Betroffene in ihrem Alltag und berichtet auch von seinen eigenen Erfahrungen. Da das Thema in der Öffentlichkeit kaum bekannt ist, war ich begeistert von der Film-Idee – und habe gern als Experte mitgewirkt.

Das Besondere: Auch nicht Betroffene erleben durch diesen Film, was eine Gesichtsfeldeinschränkung bedeutet. Immer wieder sind Teile des Bildes geschwärzt, so dass alle Zuschauer die eingeschränkte Sicht erleben.

Den Film gibt es mittels Online-Lizenz zum Streamen oder auf DVD. Für öffentliche Vorführungen können ebenfalls Lizenzen erworben werden.“
 

Infos auf www.blindefleckenfilm.de