Fünf Fragen an … Claudia Pintaric von der Beratung

In fünf Sätzen: Was macht Ihre Abteilung?

Pintaric: Mehr als 30 Beraterinnen und Berater informieren und unterstützen Praxen bei Fragen zu verschiedenen Themengebieten. Ziel ist es, die Menschen im gesamten Praxis-Zyklus zu begleiten. Wir stehen Medizin-Studierenden, die erste Fragen zur Niederlassung haben, ebenso zur Seite wie etablierten Praxisinhabern und solchen, die ihre Praxis aus Altersgründen abgeben möchten. Die Beratung erfolgt telefonisch, per Video, in der KV Nordrhein oder auch durch unsere zahlreichen Seminare, Erklär-Videos oder E-Learnings. An uns können sich Ärztinnen und Ärzte, Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten sowie Medizinische Fachangestellte wenden.

Was sind die häufigsten Fragen?

Pintaric: Das lässt sich pauschal nicht beantworten. Wir beraten zu sechs Themenschwerpunkten: Niederlassung, Abrechnung, IT, Pharmakotherapie, Hygiene und Sprechstundenbedarf. Alle Themen sind gleichermaßen gefragt. Da die Gespräche sehr individuell sind, dauern Beratungen oft ein bis zwei Stunden oder sogar länger. Woher soll ein Arzt oder eine Ärztin, die bisher im Krankenhaus gearbeitet hat auch wissen, was man bei der Niederlassung alles bedenken muss? Oder was Sprechstundenbedarf überhaupt ist? Sprechstundenbedarf sind übrigens Artikel, die in der Praxis immer zur ambulanten Behandlung vorrätig sein sollten, zum Beispiel Verbandsmaterial. In der Hygieneberatung werden auch Begehungen vereinbart und die Praxen vor Ort beraten.

Ihre Beratung richtet sich an Praxen. Wie profitieren Patientinnen und Patienten davon?

Pintaric: Gut informierte Praxisinhaber und Mitarbeitende in den Praxen sind entscheidend für eine optimale Begleitung der Patientinnen und Patienten. Das Hygiene-Konzept ist zum Beispiel wichtig, um die Gesundheit der Patienten zu schützen. Datenschutz und Datensicherheit spielen eine immer größere Rolle beim Schutz von sensiblen Patientendaten. Außerdem sollten sich die Praxisteams mit der Verordnung von Arznei- und Heilmitteln auskennen, um Präparate und Anwendungen korrekt verschreiben zu können.
Aber es geht auch um Grundsätzliches: Wir machen jungen Ärztinnen und Ärzten sowie Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten Mut zur Niederlassung. Wir begleiten neu Niedergelassene mit unserem speziellen Programm „KOMPASS PraxisSTART“ von Anfang an. Damit leistet unser Team einen Beitrag, die ambulante Versorgung auch für die Zukunft sicherzustellen.

Was sind die größten Herausforderungen für das Team?

Pintaric: Jede Beraterin und jeder Berater bei uns hat seine Themenschwerpunkte. Für alle ist es enorm wichtig, auf dem Laufenden zu bleiben – zum Teil tagesaktuell. Es gibt ständig neue Gesetze und Regelungen, neue Verträge mit einzelnen Krankenkassen oder Änderungen bei der IT. Dafür besuchen wir zum Beispiel Seminare, tauschen uns regelmäßig mit Anbietern aus, verfolgen die Fachmedien und lesen sehr viel. Die Pandemie hat unsere Arbeit selbstverständlich sehr verändert. Unsere Seminare bieten wir jetzt seit mehr als zwei Jahren online an – und erreichen dadurch deutlich mehr Teilnehmende. Aber wir freuen uns auch wieder auf Veranstaltungen vor Ort. Die Online-Angebote sind super, weil es keine Anfahrten oder räumlichen Beschränkungen gibt, der persönliche Austausch liegt unseren Kunden und uns aber ebenso am Herzen. Daher werden wir zukünftig beides anbieten.

Was ist Ihre Motivation für die Arbeit?

Pintaric: Ich denke, ich kann für das Team sprechen: Wir helfen allen Beteiligen in den Praxen bei ihrer täglichen Arbeit. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag für die Gesundheitsversorgung aller Bürgerinnen und Bürger. Das motiviert. Wie wichtig unsere Arbeit ist, zeigen auch die positiven Rückmeldungen auf unsere Beratungen und Seminare. Sätze wie „Danke für die tolle Erklärung“ oder „Danke, jetzt habe ich das wirklich verstanden“ hören wir oft. Alle im Team lernen ständig dazu und sind in engem Austausch mit anderen Fachabteilungen bei der KV Nordrhein. So bleibt die Arbeit immer spannend.

Vielen Dank für das Gespräch.