Service Letzte Änderung: 09.08.2023 17:35 Uhr Lesezeit: 3 Minuten

Einsam? Das muss nicht sein

Viele Menschen jeden Alters fühlen sich einsam. Vereine, Gemeinden und andere Institutionen schaffen immer mehr Möglichkeiten, der sozialen Isolation zu entkommen.

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© mpix-foto / AdobeStock
Es gibt unzählige Angebote, deren Ziel es ist, Menschen miteinander zu vernetzen.

Die Gründe für Einsamkeit sind so vielfältig wie die Menschen. Bei manchen haben sich die Lebensumstände geändert. Sie sind umgezogen, haben sich vom Partner getrennt oder Interessen unterscheiden sich von Freunden. Auch psychische oder physische Erkrankungen können zu sozialer Isolation führen. Ältere Menschen haben vielleicht schon Partner und Freunde verloren und es fällt ihnen schwer, neue Kontakte zu knüpfen. Ebenso kann eine schwierige finanzielle Situation die Teilhabe an sozialen Aktivitäten erschweren.

Doch das muss nicht sein. Es gibt für viele entsprechende Projekte. Ein Teil davon ist durch Vereine, Städte und Gemeinden organisiert, andere – wie Kennenlern-Apps – sind kommerziell.

Hier einige von vielen Beispielen:

 

Ich hätte gern einfach mal jemanden zum Reden. An wen kann ich mich wenden?

Das Kompetenznetz Einsamkeit hat auf seiner Seite zahlreiche Kontakt- und Hilfsangebote zusammengestellt, von der allgemeinen telefonischen Seelsorge über Beratungsangebote für junge Menschen bis hin zum Silbernetz für Senioren:
kompetenznetz-einsamkeit.de

 

Ich kann aus gesundheitlichen Gründen kaum noch aus dem Haus, wünsche mir aber Gesellschaft. Was kann ich tun?

  1. Die meisten Wohlfahrtsverbände wie Caritas, Diakonie, Malteser, Arbeitersamariterbund, Johanniter, auch zahlreiche Kirchengemeinden sowie Städte und Gemeinden vermitteln ehrenamtliche Helfer für Besuchsdienste. Diese sind in der Regel kostenlos.
  2. Bei Menschen, die pflegebedürftig sind, übernimmt die Pflegekasse die Kosten für einen professionellen Besuchs-, Begleit-, beziehungsweise Entlastungsdienst mit bis zu 125 Euro monatlich. Unter bestimmten Umständen haben Menschen mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen auch Ansprüche auf Fahrdienste zu Freizeitaktivitäten. Informationen dazu erhalten Sie bei Ihrem Pflegestützpunkt vor Ort: www.zqp.de
  3. Das Selbsthilfe-Netzwerk ist groß. Vor allem wenn es um Erkrankungen geht, bei denen Menschen nicht mehr mobil sind, werden die Mitglieder oft kreativ. Sie finden Mittel und Wege, ihre Mitglieder abzuholen oder die Sitzungen finden online statt, damit jeder und jede teilnehmen kann. Dabei geht es nicht nur um Gespräche über die Erkrankung, sondern vor allem auch um soziale Kontakte. Infos zu Selbsthilfegruppen gibt es unter anderem bei den Selbsthilfekontaktstellen oder bei der Kooperationsberatung für Selbsthilfegruppen, Ärzte und Psychotherapeuten (KOSA) der KV Nordrhein:
    patienten.kvno.de/service/selbsthilfe-kosa

 

Ich werde älter, mein Freundeskreis leider kleiner. Trotzdem möchte ich ein aktives Leben beibehalten. Was kann ich tun?
Die Möglichkeiten sind vielfältig, egal ob in der Stadt oder auf dem Land. Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ist in jedem Alter möglich. Das zeigen zum Beispiel diese Leuchtturmprojekte: hier-alt-werden.nrw

Die Stadt Düsseldorf hat zum Beispiel alle Angebote für Senioren in einer eigenen Broschüre zusammengestellt: duesseldorf.de

Der Seniorenrat Ihrer Stadt oder Gemeinde ist gern behilflich.

 

Ich bin ein junger, aktiver Mensch, habe aber keine Begleitung für meine Aktivitäten. Wie lerne ich Leute mit den gleichen Interessen kennen?

Es gibt zahlreiche Internetplattformen und Apps, um neue Leute kennenzulernen. Dabei geht es nicht um Dating, sondern um das Teilen gleicher Interessen, sei es ein Badminton-Spiel, gemeinsames Kochen oder ein kulturelles Ereignis. Zum Beispiel „Bumble BFF“ und „Spontacts“ bei denen Mitglieder Teilnehmer für ihre geplanten Aktivitäten suchen. Es gibt auch Plattformen mit bestimmten Zielgruppen, etwa „nebenan.de“ für die direkte Nachbarschaft, „Friendsup“ für Frauen oder „Meet5“ für Menschen über 40 Jahren. Dabei sind einige Funktionen kostenlos, für andere muss gezahlt werden. Und selbstverständlich können aus einmaligen Treffen auch langjährige Freundschaften entstehen.

 

Ich möchte ehrenamtlich aktiv werden, weiß aber noch nicht genau, in welchem Ehrenamt. Wo kann ich mich informieren, was das Richtige für mich sein könnte?

Ehrenamt kann – je nach Aufgabe – direkt zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Ehrenamtliche lernen sich zum einen untereinander kennen und setzen sich gemeinsam für ein Projekt ein. Außerdem kann das Engagement für andere einem helfen, sogar selbst aus der Einsamkeit zu kommen. Die meisten Städte und Gemeinden haben Ehrenamtsbörsen oder Freiwilligenagenturen, in denen alle Angebote gebündelt werden. Die beraten auch, was für einen selbst infrage kommt – von den Interessen, den Fähigkeiten und der gewünschten Einsatzzeit. Informieren Sie sich über die Ehrenamtsbörse in Ihrer Region. Hier einige Beispiele aus Nordrhein:
kreis-dueren.de

stadt-koeln.de

ehrenamtsboerse-wesel.de

freiwilligenagentur-dormagen.de

caritas-aachen.de

 

Ich habe ein sehr begrenztes Budget und viele Aktivitäten, bei denen man neue Leute kennenlernen kann, kosten Geld. Gibt es auch kostenlose Angebote?

Ja – und zwar fast überall. Scheuen Sie sich nicht, bei der Stadt nachzufragen.
In Bonn vergibt zum Beispiel die „Kulturtafel“ kostenlose Eintrittskarten zu Veranstaltungen kulturtafel-bonn.de, zahlreiche Städte bieten mit „Sport im Park“ in den Sommermonaten kostenlose Sportkurse, einige Kirchen bieten mit der Aktion „Vesperkirche“ die Möglichkeit zum günstigen oder kostenfreien gemeinsamen Essen.