Service MFA Letzte Änderung: 17.07.2023 16:10 Uhr Lesezeit: 3 Minuten

Fachwirtinnen-Duo im Hausarztzentrum

In vielen Praxen in Nordrhein sorgen sie mit ihrer führenden Position im Praxisteam für gut organisierte Abläufe: Die Fachwirtinnen für ambulante medizinische Versorgung. Um die Rolle ausfüllen zu können, müssen sie eine anspruchsvolle Fortbildung durchlaufen. Das haben Sarah Gnielka und Mira Kremers getan; 2013 haben sie die Prüfung bestanden.

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© privat
Sarah Gnielka (l.) und Mira Kremers haben beide die Fortbildung zur Fachwirtin absolviert.

Warum sind Sie Fachwirtin geworden?
Gnielka: Eine Freundin hatte die Fortbildung absolviert und mich neugierig gemacht. Nach meinem Studium zur Praxismanagerin interessierte ich mich zunächst vor allem für das Modul „Durchführung der Ausbildung“. Mit dem Info-Flyer über die Fachwirtinnen-Fortbildung bin ich zu meinen Chefs gegangen. Die motivierten und unterstützten mich, die gesamte Fortbildung mit Pflicht- und Wahlmodulen zu besuchen.

Kremers: Ich habe eine sehr gute Abschlussprüfung zur Medizinischen Fachangestellten (MFA) geschafft. Daraufhin kam ich in den Genuss der Begabtenförderung. Da ich weiter in der Praxis arbeiten wollte, die Fortbildung berufsbegleitend möglich war und mich inhaltlich reizte, habe ich mich für die Fachwirtin entschieden.

Konnten Sie von der Begabtenförderung dabei profitieren?
Kremers: Ja, sehr. 90 Prozent der Ausbildungskosten hat die Ärztekammer Nordrhein im Rahmen ihres Förderprogramms “Weiterbildungsstipendium” übernommen.

Was bringt die Fortbildung für die Praxis?
Gnielka: Mir hat sie sehr geholfen, zum Beispiel bei der Organisation der Ausbildung von angehenden MFA. Wir haben jetzt eine viel bessere Struktur. Mir war wichtig zu erlernen, wie ich Auszubildende in der Ausbildung richtig leite. Die Fortbildung dient natürlich auch dem Networking. Hier habe ich Mira kennengelernt. Als wir in unserem Hausarztzentrum noch eine Fachwirtin brauchten, habe ich sie angesprochen.

Kremers: Besonders profitiert habe ich von den Modulen Qualitätsmanagement und Hygiene. Dieser Bereich ist extrem komplex – aber auch wichtig. In der Fortbildung waren Berufsanfängerinnen und erfahrene Kolleginnen, mit denen wir uns in den Pausen intensiv ausgetauscht haben. Da wurde ganz viel Erfahrungswissen vermittelt, das ich gut gebrauchen konnte.

Zwei Fachwirtinnen in einer Praxis: Geht das gut?
Kremers: Wir sind befreundet und arbeiten gerne zusammen – und haben klar definierte Aufgabenbereiche.
Gnielka: Die vier Ärzte in der Praxis mit insgesamt elf Angestellten können vieles delegieren und sich deswegen mehr auf die ärztliche Behandlung konzentrieren. Das kommt natürlich unseren Patientinnen und Patienten zugute. Ich kümmere mich um die Verwaltung, vor allem um die Praxisorganisation, Personalangelegenheiten und die Abrechnungskontrolle.

Wenn eine Kollegin oder ein Kollege sich überlegen, die Fachwirtinnen-Fortbildung zu machen. Was sollten sie berücksichtigen?
Kremers: Man braucht schon eine gute Portion Motivation und Struktur. Die Fortbildung ist kompakt. Es reicht nicht, nur die Präsenzeinheiten einzuplanen, man muss auch Raum für Lernphasen und zum Schreiben der Hausarbeiten schaffen. Den Fachwirtinnen-Abschluss schafft man nicht im Vorbeigehen.

Gnielka: Das stimmt. Nach Abschluss der Pflichtmodule kommt es zur schriftlichen und praktisch-mündlichen Abschlussprüfung. In meinen Wahlmodulen wurde eine Hausarbeit gefordert. Man hat aber die Möglichkeit, die Fortbildung zu strecken, da sie modular aufgebaut ist und die Nordrheinische Akademie sie zeitlich flexibel gestaltet hat.

Vielen Dank für das Gespräch.

Hinweis: Dieses Interview stammt aus unserem Textarchiv und wurde bereits 2017 geführt.