Service Letzte Änderung: 11.08.2022 09:37 Uhr Lesezeit: 4 Minuten

Fünf Fragen an … Martina Rathay von der Qualitätssicherung

Martina Rathay leitet eine der drei Abteilungen für Qualitätssicherung der KV Nordrhein. Sie erzählt, wie die KV die Qualität in der vertragsärztlichen Versorgung sichert und gibt Einblick in ihren Arbeitsalltag.

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© privat

In fünf Sätzen: Was macht Ihre Abteilung?

Rathay: Ich glaube, das geht kürzer: Die Abteilung Qualitätssicherung 3 prüft, ob Ärztinnen und Ärzte alle Voraussetzungen für die Durchführung bestimmter Untersuchungen erfüllen und erteilt dann die entsprechenden Genehmigungen. Außerdem überprüfen wir regelmäßig, ob diese Voraussetzungen weiterhin erfüllt sind, zum Beispiel durch Überprüfung der notwendigen Fortbildungen der Ärztinnen und Ärzte und gegebenfalls auch des Personals. Ansonsten können die Ärztinnen und Ärzte diese Leistungen nicht vornehmen und abrechnen.

Welche Voraussetzungen müssen die Praxen denn erfüllen? Die Ärztinnen und Ärzte sind doch bereits in ihrer Fachrichtung ausgebildet…

Rathay: Es gibt inzwischen mehr als 80 Leistungen, für die Ärztinnen und Ärzte eine Genehmigungen benötigen. Dazu gehören zum Beispiel Röntgenuntersuchungen, Ultraschall oder ambulantes Operieren. Die Voraussetzungen dafür sind in Richtlinien und Vereinbarungen festgehalten. Die Praxen müssen zum Beispiel Geräte mit bestimmten Qualitätsmerkmalen nutzen, die Ärztin oder der Arzt muss gewisse Fortbildungen und Untersuchungserfahrung nachweisen oder die Medizinischen Fachangestellten brauchen eine bestimmte Qualifikation. Ein Beispiel: Nur, weil jemand Medizin studiert hat und ein Ultraschallgerät bedienen kann, heißt es nicht, dass jemand darauf auch Unregelmäßigkeiten erkennen kann. Dafür braucht es Übung – und zwar überprüfbare Übung. Diese prüfen wir in der Verwaltung oder unsere Qualitätssicherungskommissionen.

Was sind Qualitätssicherungskommissionen?

Rathay: Das sind ehrenamtlich tätige niedergelassene Ärztinnen und Ärzten die unter anderem auch in den jeweiligen Bereichen tätig sind. Sie prüfen zum Beispiel die fachliche Befähigung der Ärztinnen und Ärzte, die einen Antrag gestellt haben. Wir sind quasi die Verwaltung, sie sind die Fachexperten.

Wie ist Ihr Team zusammengesetzt?

Rathay:  Wir sind eine bunte Truppe von mehr als 60 Mitarbeitenden, die alle unterschiedliche berufliche Hintergründe haben. Einige haben Health Care Management studiert, andere sind Medizinische Fachangestellte oder Bürokaufleute. Wichtig ist, dass alle bereit sind, sich in unsere Spezialthemen einzuarbeiten. Aber es ist auch gut, wenn jemand vorher schon ein medizinisches Grundwissen mitbringt. Bei mehr als 80 Genehmigungsverfahren kann nicht jeder alles wissen. Jeder konzentriert sich auf bestimmte Bereiche – und das werden immer mehr. Ich arbeite seit mehr als 30 Jahren in der Abteilung. Einige genehmigungspflichtige Untersuchungen, wie das Röntgen, gab es damals bereits, aber durch die medizinische und technische Entwicklung, ist immer mehr hinzugekommen.

Was motiviert Sie für Ihre Arbeit?

Rathay:  Zum einen arbeiten wir für ein gutes Ziel: Wir möchten den Patientinnen und Patienten die bestmögliche Versorgung gewährleisten. Sie können sicher sein, dass ihre Ärztin oder ihr Arzt ausreichendes Wissen mitbringt und die passende Technik nutzt. Zum anderen ist der Bereich auch nach all den Jahren abwechslungsreich. Es gibt neue Genehmigungsverfahren, wir sind viel in Kontakt mit Ärztinnen und Ärzten und bereiten die Sitzungen der Qualitätssicherungskommissionen vor- und nach. Es bleibt immer spannend.

Vielen Dank für das Gespräch.