Service Letzte Änderung: 12.03.2024 16:32 Uhr Lesezeit: 2 Minuten

Kölner Arbeitskreis LRS & Dyskalkulie: Was ist nochmal Minus?

„Ich bin das dümmste Kind der Welt!“, hören Eltern häufig, deren Kinder von einer Lese-, Rechtschreib- und/oder Rechenschwäche betroffen sind. Bis diese Diagnose jedoch vorliegt, ist es oft ein langer Leidensweg, der Familien stark belastet.

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© KV Nordrhein

Rund um LRS und Dyskalkulie, dem Fachwort für eine Rechenschwäche, stehen stets die Fragen: Welche Unterstützungsmöglichkeiten gibt es? Wo erhalten Eltern und Kinder Hilfe? Wie sollte eine gute Unterstützung in der Schule aussehen? Welche Arten der Fördermöglichkeiten gibt es und wie können die Kinder aus der Negativspirale herausfinden?

Diese Fragen stellte sich auch Tanja Budke. Die Gründerin des Kölner Arbeitskreises LRS & Dyskalkulie e.V. berichtet aus eigener familiärer Erfahrung: „Hinweise gab es schon in der Kita, doch lange hieß es `Das wächst sich aus, Ihr Kind braucht mehr Zeit.’“ Von Seiten der Schule kam keine Unterstützung. Hilfe erhielt sie damals durch einen Lehrerfortbilder aus Bonn, der ihr sagte. „Wenn du nicht mehr weiterweißt, bilde einen Arbeitskreis.“ Dies war letztlich der Anlass, sich im Jahr 2015 mit anderen betroffenen Eltern zusammenzuschließen. Aus einer kleinen Selbsthilfegruppe wurde in kürzester Zeit ein hochaktiver Verein.

Der Bedarf ist offensichtlich

Gleich zu dem ersten Treffen kamen 32 Personen; Eltern, Therapeuten und Lehrkräfte. Seitdem führt der Verein in regelmäßigen Abständen Informationsabende mit Erfahrungsaustausch durch, die mit 80 bis 120 Teilnehmenden immer sehr gut besucht sind. Hierunter befinden sich auch viele Lehrkräfte und Therapeuten, zum Teil mit weiter Anreise.

Vielen Eltern und Lehrkräften fehlt das Wissen über LRS und Dyskalkulie. „Beides hat nichts mit mangelnder Intelligenz oder Faulheit zu tun“, betont Tanja Budke. Aus diesem Grund vertritt auch der sogenannte LRS-Erlass von 1991 in NRW, der für die Schulen bindend ist, die pädagogische Sicht. Demnach stehen Schülerinnen und Schülern mit einer Lese-Rechtschreibschwäche ein individueller Nachteilsausgleich, eine Nichtbewertung der Rechtschreibleistung und individuelle Förderung zu. Ein fachärztliches Attest muss hierfür nicht vorliegen und darf nicht zur Voraussetzung für die Umsetzung des LRS-Erlasses gemacht werden.

Doch laut Tanja Budke handeln zu viele Schulen aus verschiedensten Gründen nicht danach. Sei es, dass sie den Erlass nicht kennen, ihn fehlinterpretieren oder als Kann-Bestimmung auslegen. Im Lehramtsstudium kommen LRS und Rechenschwäche zumeist nicht vor.

Von Kita bis zum Berufsleben

„Die frühe Förderung ist sehr wichtig. Je früher gefördert wird, desto eher können Lücken geschlossen, Strategien entwickelt und eine seelische Behinderung verhindert werden. Fällt eine Lernschwäche erst sehr spät auf, kann sie Auswirkungen auf die emotionale und persönliche Entwicklung sowie auf das Selbstwertgefühl der Betroffenen haben.“

Hier setzt der Kölner Arbeitskreis an und bietet Eltern, Kitas, Schulen und Therapeuten u.a.

  • Informationen und Aufklärung über Lese-, Rechtschreib- und Rechenschwäche,
  • Unterstützung auf dem Weg in die außerschulische Förderung
  • Aufklärung über schulrechtliche Vorgaben
  • Hilfe zur Selbsthilfe

Prominente Unterstützung

Der Verein hilft NRW-weit von der Kita bis zum Berufsleben und setzt sich auch auf schulpolitischer Ebene für die betroffenen Kinder und Jugendliche ein. Das Orga-Team des Vereins besteht aus zehn ehrenamtlich arbeitenden Personen, die stets überlegen, wie sie weiterhelfen und was sie noch anstoßen können. Sie stemmten auch den sehr gut frequentierten Stand auf der Kölner Bildungsmesse didacta, „Großpräsenz zeigen“ war hier das Motto. Rund 200 Mitglieder umfasst der aktive Arbeitskreis, der den bekannten Fernsehmoderator Ralph Caspers als Schirmherr für sich gewinnen konnte. Es dürfen gern noch mehr werden …

Mehr Informationen finden Sie hier:

www.lrs.koeln

info@lrs.koeln

Kontakt

Stephanie Theiß

KOSA Abteilungsleiterin

Telefon +49 211 5970 8091
E-Mail kosa@kvno.de

Anke Petz

KOSA

Telefon +49 211 5970 8090
E-Mail kosa@kvno.de

Bianca Wolter

KOSA

Telefon +49 211 5970 8092
E-Mail kosa@kvno.de