Service Letzte Änderung: 31.01.2024 08:26 Uhr Lesezeit: 3 Minuten
Mammographie rettet Leben
Am 4. Februar ist Weltkrebstag. Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein trägt entscheidend dazu bei, den Krebs möglichst früh zu entdecken – und dadurch Leben zu retten.
Die Brust fühlt sich komisch an. Ist da eine harte Stelle? Ein Knoten? So einen Schock-Moment möchte wohl keine Frau erleben. „Es ist wichtig, dass Frauen regelmäßig selbst ihre Brust abtasten. Das Problem ist jedoch: Wenn ein Knoten in der Brust spürbar ist, ist er schon relativ groß“, erklärt Andrea Herrlich. Sie leitet die Zentrale Stelle Mammographie-Screening, die von der KV Nordrhein betrieben und gemeinsam mit den Krankenkassen finanziert wird. Deswegen appelliert Andrea Herrlich, die Vorsorgeangebote wahrzunehmen.
Brustkrebs ist die häufigste Krebsart bei Frauen, etwa 13 von 100 Frauen sind im Laufe ihres Lebens davon betroffen. Das Risiko hierfür steigt ab einem Alter von 50 Jahren an. Im Rahmen eines bundesweiten Programms haben daher alle Frauen zwischen 50 und 69 Jahren, die in Deutschland krankenversichert sind, einen Anspruch auf ein Mammographie-Screening – eine Röntgenaufnahme der Brüste. Ab Juli 2024 wird die Altersspanne auf 75 Jahre erweitert. Allein in Nordrhein erhalten dann insgesamt fast zwei Millionen Frauen alle zwei Jahre eine Einladung zur Vorsorge.
Die Zentrale Stelle Mammographie-Screening ist eine unabhängige, selbstständige Einheit, ansässig bei der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein. Sie wird gemeinsam durch die KV Nordrhein und die Krankenkassen finanziert. Die Stelle übernimmt die Terminkoordination und unterstützt die Screening-Einheiten, ihre Qualitätsziele zu erreichen. „Die Daten der Frauen erhalten wir von den Einwohnermeldeämtern. Sie sind verpflichtet, uns diese mitzuteilen, da ein gesetzlicher Anspruch auf die Vorsorgeuntersuchung besteht. Frauen, die keine Einladung erhalten möchten, können sich selbstverständlich bei uns melden und ihre Daten löschen lassen“, erklärt Andrea Herrlich. Etwa 50 Prozent der angeschriebenen Frauen nehmen das Angebot wahr. Sie würde sich eine höhere Beteiligung wünschen. „Die Röntgenaufnahme zeigt bereits kleinste Veränderungen. In diesen Fällen werden weitere Untersuchungen veranlasst. Oft stellen sich die Auffälligkeiten als harmlos heraus, aber bei etwa sechs von 1000 Frauen wird leider Krebs festgestellt“, sagt Herrlich. „Das ist für die Frauen eine schlechte und eine gute Nachricht zugleich, denn das bedeutet: Der Krebs ist diagnostiziert worden, bevor sie den Knoten selbst bemerkt haben. Daher ist er oft noch klein und kann gut behandelt werden.“
Brustkrebs ist inzwischen in fast 90 Prozent der Fälle heilbar. Die Früherkennung rettet Leben.
KV Nordrhein leistet wesentlichen Beitrag zur Früherkennung
Die Zentrale Stelle Mammographie-Screening innerhalb der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein leistet einen wesentlichen Beitrag zur Früherkennung der häufigsten Krebsart bei Frauen. Die Mitarbeitenden der 35 Screening-Einheiten im Rheinland untersuchen rund 360.000 Vorsorgeuntersuchungen pro Jahr. Telefonisch erreichen uns mehr als 500.000 Anrufe pro Jahr.