Service Letzte Änderung: 08.09.2022 17:18 Uhr

Risiken für Brustkrebs – ein Überblick

Brustkrebs kann viele Ursachen haben, eine Vorsorge ist praktisch unmöglich. Doch es gibt einige Risikofaktoren:

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© Axel Kock / AdobeStock

Alter

Das Alter ist der größte Risikofaktor für Brustkrebs. Mehr als 80 Prozent aller Brustkrebserkrankungen werden bei Frauen ab dem 50. Lebensjahr entdeckt. Deswegen sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen ab 50 Jahren besonders wichtig. Fast drei von zehn betroffenen Frauen sind bei der Diagnosestellung jünger als 55 Jahre, die meisten Brustkrebserkrankungen werden mit Mitte bis Ende 60 Jahren diagnostiziert.

Familiäre Vorbelastung

Es gibt Familien, in denen Brust- oder Eierstockkrebs besonders häufig und bereits in jungen Jahren auftreten. Sind eine oder mehrere enge Verwandte betroffenen, kann es einen erblichen Hintergrund geben. In diesem Fall gibt es die Möglichkeit, an einem intensiveren Früherkennungs-Programm teilzunehmen, das heißt die Früherkennungsuntersuchungen werden unter anderem bereits in jüngeren Jahren durchgeführt. Ist dagegen nur eine entfernte Verwandte betroffen, ist das eigene Risiko kaum erhöht.
Allerdings: Nur weniger als zehn Prozent aller Brustkrebserkrankungen sind genetisch bedingt.

Dichtes Drüsengewebe

Besonders jüngere Frauen haben eine hohe Brustdichte – und dieses ist nur mit einem leicht erhöhten Risiko verbunden. Ein dichtes Drüsengewebe ist also kein erheblicher Risikofaktor. Allerdings: Bei dichtem Gewebe kann etwas schwieriger sein, Veränderungen frühzeitig zu entdecken. Auch die Auswertung der Mammographie-Bilder kann bei dichtem Drüsengewebe schwieriger sein. Besprechen Sie individuell, ob eine Ultraschalluntersuchung ratsam ist. Diese Kosten werden allerdings im Rahmen der Früherkennung nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

Hormone

Hormone können bei einigen Betroffenen beeinflussen, wie sich Krebszellen vermehren. Dies ist abhängig von der Art des Tumors. Verschiedene Faktoren können statistisch betrachtet, das Krebsrisiko geringfügig erhöhen, zum Beispiel eine frühe erste Periode, die Einnahme der Antibabypille oder Kinderlosigkeit. Jedoch können die die Antibabypille oder eine Hormonersatztherapie ohne Sorge angewendet werden.

Lebensstil und Umwelt

Die Bedeutung des Lebensstils für das Brustkrebsrisiko ist nicht abschließend geklärt. Die Deutsche Krebsgesellschaft schreibt: „Die Brustkrebsforschung geht davon aus, dass etwa ein Viertel der heutigen Brustkrebserkrankungen durch einen gesünderen Lebensstil – also eine gesunde Ernährung, Normalgewicht, wenig Alkoholkonsum, mehr körperliche Aktivität und Meiden von Nikotin - vermeidbar wäre.“

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen hält auf seiner Internetseite gesundheitsinformationen.de dagegen fest: „Der Lebensstil beeinflusst das Brustkrebsrisiko nach derzeitigem Erkenntnisstand kaum.“

Der Einfluss verschiedener Faktoren ist dabei unterschiedlich groß. Dass mit einem erhöhten Alkoholkonsum das Brustkrebsrisiko etwas steigt, ist zum Beispiel gut belegt.

Fest steht: Durch einen gesunden Lebensstil mit einer ausgewogenen Ernährung, ausreichender Bewegung, wenig Alkohol und ohne Rauchen ist das Risiko für zahlreiche Erkrankungen deutlich reduziert. Dies gilt auch für diverse Krebsarten.

Einige andere vermeintliche Brustkrebsrisiken gehören dagegen eher in den Bereich der Mythen oder sind wissenschaftlich nicht eindeutig belegt. Dazu gehören zum Beispiel das Tragen enger BHs oder die Nutzung aluminiumhaltiger Deos.

 

Grundsätzlich gilt: Wenn Brustkrebs in einem frühen Stadium erkannt wird, sind die Heilungschancen sehr gut.

 

Thema des Monats: Brustkrebs

In unserem "Thema des Monats" geht es im September 2022 um Brustkrebs. Anlass ist der Aktionstag gegen Brustkrebs am 24. September in Düsseldorf und der Brustkrebsmonat Oktober der Deutschen Krebshilfe.

Weitere Informationen zum Thema finden Sie hier:

Deutsche Krebsgesellschaft

Krebsgesellschaft NRW

Frauenselbsthilfe Krebs

Mammographie-Screening-Programm